Diskussionsveranstaltung zu Staatsdiener

dem neuen Buch von Stadthistoriker Ralf Piorr

Zusammen mit dem Kreis- und Fraktionsvorsitzenden der CDU Herne, Christoph Bußmann, besuchten wir die Diskussionsveranstaltung zum neuen Buch von Ralf Piorr: Staatsdiener.

Worum geht es in dem Buch genau? Hier der offizielle Klappentext:

Der Verwaltungsbeamte Hermann Meyerhoff durchläuft ohne erkennbare Brüche in seiner Karriere drei politische Systeme: Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Bundesrepublik. Immer in leitender Position für die Stadt Herne, einer Bergarbeiterstadt im Ruhrgebiet.Woran er teil hat, sind die Nahtstellen deutscher Geschichte: die Zerrüttungen der Weltwirtschaftskrise, das Scheitern der Weimarer Demokratie, die Machtübernahme der Nationalsozialisten, Gewalt, Gleichschaltung, Diktatur, Ausgrenzung, das Brennen der Synagogen, Deportation, Mord. Nach der Befreiung 1945 beauftragt ihn die alliierte Militärverwaltung mit der Führung der­ Geschäfte der Stadt. Ab 1946 leitet er als Oberstadtdirektor den Wiederaufbau. Hermann Meyerhoff stand im Ruf zu denjenigen Deutschen zu gehören, die „unter Hitler anständig geblieben“ waren. Trotz seiner exponierten Stellung im Nationalsozialismus. Dabei gab es wohl kaum eine Verfolgungsmaßnahme des Regimes, bei der die kommunalen Stel­len nicht einbezogen waren. Wie geht das zusammen? Welche Rolle spielten die Verwaltungsbehörden im NS-Staat? Wie ging die junge Bundesrepublik mit der NS-Vergangenheit um? Und wo beginnt die persönliche Verantwortung eines jeden?

 

Anlass des Buches...

Wir holen einmal aus. Im Jahr 2023 löste ein Herner Bürger mit seiner Anfrage eine riesige Debatte aus: Herne soll ein Bürgermeister-Bild im Rathaus abhängen. Genauer gesagt: Das Bild von Hermann Meyerhoff. Der Grund? Meyerhoffs komplizierte NS-Vergangenheit. 
Da Behauptungen erst einmal bewiesen werden mussten, wurde der Stadthistoriker von der Stadtverwaltung beauftragt zu herauszufinden, wie genau der Werdegang von Hermann Meyerhoff während der NS-Diktatur war.
Daraus resultierend erarbeitete Ralf Piorr ein kompaktes Portrait des damaligen Stadtdirektors und diskutierte zusammen mit dem Enkel von Meyerhoff und auch mit der Enkelin von Albert Meister, Nazi-Oberbürgermeister von Herne, über dessen Großväter und wie deren Rolle zu bewerten sei. 

 

Aber was passierte mit dem Gemälde?

Das wurde letzten Endes abgehängt. So wie alle anderen in dem Saal auch.

 

Macht das Hermann Meyerhoff nun zu einem Nazi?

Eine zufriedenstellende Antwort konnte in dieser Hinsicht nicht einmal der Stadthistoriker Ralf Piorr liefern. Es bleibt wohl eine moralische Grauzone ohne klare Antwort. 

Diskussionsveranstaltung zu Staatsdiener